Die Entstehungsgeschichte des Oberpfälzer Gauverbandes der Heimat- und Trachtenvereine
Im Jahre 1928 wurde der Anschluß der Vereinigung an die "Vereinigten Trachtenverbände des bayerischen Oberlandes" angestrebt und bis zum großen Trachtenaufmarsch im Jahr 1930 in Rosenheim auch erreicht. Es war ein Trachtenaufmarsch, an dem zahlreiche Gebirgs- und Volkstrachtenvereine auch aus der Oberpfalz teilnahmen.
Ab dem Jahre 1933 gab es für die politisch neutralen Trachtenvereine eine schwere Belastungsprobe. Es gab die "verordnete Kultur". Die beiden Dachverbände wurden der Reichspropagandaleitung zugeordnet, und 1936 erfolgte neben der Bildung eines schwäbischen, oberbayerischen und fränkischen Trachtenbundes auch die Bildung eines ostmärkischen Trachtenbundes mit gleichzeitiger Unterstellung unter eine NS-Kulturgemeinde. Die Gleichschaltung schritt alsdann unaufhaltsam weiter, so daß sich einige Vereine freiwillig auflösten und andere ihre Tätigkeit vorerst einstellten. Im zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 kam das Vereinsleben fast gänzlich zum Erliegen.
Nach Kriegsende wuren trotz eines Verbotes jeglicher Vereinstätigkeit, das die amerikanischen Besatzungstruppen erlassen hatten, sofort wieder neue Aktivitäten entwickelt. 1947 gab es die ersten Genehmigungen zum Wiederbeginn der Vereinstätigkeit, der Trachtenbezirk schloß sich wieder der "Vereinigung links der Donau" an und diese den "Vereinigten Bayerischen Trachtenverbänden" mit Sitz in Traunstein.
Nicht immer gingen diese Neuanfänge reibungslos vonstatten. Da wurden Trutzvereine gebildet, da wechselten Vereine von einem zum andren Landesverband, und da kamen auch Einflüsse von außen , die Verwirrung und Verärgerung hervorriefen. Aber auch das ging vorüber und eine Neuordnung wurde alsbald gefunden.
1969 entstand die Arbeitsgemeinschaft der Trachtenverbände in der Oberpfalz, nachdem landesweit keine Einigung bezüglich eines Zusammengehens beider Trachtenverbände zu erzielen war. Es wurden gemeinsame in der Kulturarbeit beschritten und sehr schnell zeiget sich, daß es eine glückliche Lösung des bisherigen Nebeneinanders war.
Im selben Jahr erfolgte auch aufgrund der Aufgabenstellung die Einbeziehung beider Trachtenverbände in den neu gegründeten "Oberpfälzer Kulturbund". Dieser Kulturbund war die Fortsetzung der Tradition der früheren "Oberpfälzer Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Nordgau" und des "Oberpfälzer Heimatbundes".
Mit der Umbenennung des Trachtenbezirkes in den "Bezirksverband Oberpfalz" im Jahr 1974, jedoch mit einer weiteren Zugehörigkeit zur "Vereinigung links der Donau", konnten Richtlinien geschaffen werden, die in einer "Ordnung" zusammengefasst die Aufgaben des Bezirksvorstandes, der Gebietsvertretungen und der Sachausschüsse klar herausstellten.
Bei einer Sitzung des erweiterten Vorstands der Vereinigung Bayerischer Volkstrachtenvereine links der Donau am 23. und 24. März 1991 in Hirschbach, wurde über die Zukunft des Verbandes diskutiert. An Hand eines Arbeitspapieres wurden Möglichkeiten der Umgestaltung des Gauverbandes erörtert. Ein Mehrheitsbeschluss wurde gefasst, der Reformen auf den Weg bringen sollte.
Dieser Beschluss lies Hoffnung für eine Eigenständigkeit aufkeimen und bald wurden Pläne für die Zukunft geschmiedet. Nach eingehenden Beratungen im Bezirksauschuss wurde zu einer außerordentlichen Bezirksversammlung eingeladen. Hauptberatungspunkt waren die Beschlüsse von Hirschbach und die Entscheidung im Bezirksausschuss: Wenn alle 58 angeschlossenen Vereine den Austritt aus der Vereinigung l. d. Donau erklären, wird ein eigenständiger Gauverband gegründet.
Nach langen Diskussionen entschied man sich für die Gründung des Oberpfälzer Gauverbandes der Heimat- und Trachtenvereine zum 01.01.1993. Die Satzung des neuen Gauverbandes wurde von Heinz Rogowsky erarbeitet und trat nach der Genehmigung durch das Vereinsregistergericht und das Finanzamt Regensburg planmäßig zum 01. Januar 1993 in Kraft.
In der Gründungsversammlung am 28. März 1993 wurde folgende erste Gauvorstandschaft gewählt:
1. Gauvorstand Franz Wutz
2. Gauvorstand Heinz Zenger
Gauschriftführer Anton Grauvogl
Gaukassier Manfred Eglmeier
Gaurevisoren Heinz Rogowsky und Ludwig Schifferl
Unter der Leitung von Franz Wutz wurden schon bald 2 große Projekte in Angriff genommen. Im Frühjahr 2000 wurde die Gauchronik des Oberpfälzer Gauverbandes vogestellt. Beim Gautrachtenfest im Juni 2000 in Maxhütte-Haidhof wurde die Gaufahne geweiht.
Der Oberpfälzer Gauverband präsentiert sich regelmäßig auch bei Veranstaltungen die über den Bayerischen Trachtenverband organisiert werden. Am 9. Juni 2006 durften 4 Buam aus den Reihen des Oberpfälzer Gauverbandes bei der Eröffnungsfeier der Fußballweltmeisterschaft in der Allianz-Arena in München mitwirken. Am 27.06.2009 war der Oberpfälzer Gauverband in Auerbach Ausrichter des "Preisplattelns der Gausieger um den Löwen des Bayerischen Ministerpräsidenten" (kurz "Bayerischer Löwe"). Am 03.10.2010 präsentierte sich der Gau mit 180 Mitwirkenden auf der Historischen Wiesn aus Anlass von "200 Jahre Oktoberfest". Seit 2011 nimmt der Gau regelmäßig an der daraus entstandenen Oid'n Wies'n teil.
Die Vorsitzenden des Bezirksverband Oberpfalz bzw. des Oberpfälzer Gauverband seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg: |
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![]() 1945 - 1950 |
Hans Rinner aus Burglengenfeld |
![]() 1950 - 1960 |
Josef Weiß aus Schwandorf |
![]() 1960 - 1989 |
Willi Faltenbacher aus Weiden |
![]() 1989 - 2000 |
Franz Wutz aus Sinzing (1989 - 1992 Bezirksvorstand, ab 1993 Gauvorstand) |
![]() 2000 - 2013 |
Dieter Busl aus Tirschenreuth |
![]() ab August 2013 |
Peter 'Kurzwart aus Trisching August 2013 - März 2014 kommissarisch ab März 2014 gewählter 1.Gauvorstand |